Motivation erhöhen - Beschäftigungsfähigkeit verbessern (MoEm)

GD Bildung und Kultur

Leonardo da Vinci Partnerschaft Projekt

Projekte Das Leonardo Partnerschaft Projekt zielt auf die Förderung unternehmerischer und interkultureller Kompetenzen in der Gruppe arbeitsloser Menschen ab. Die beteiligten Partner werden im Laufe des zweijährigen Projektes Erfahrungen und Kenntnisse in der Arbeit mit der Zielgruppe austauschen und geeignete Methoden zur Förderung unternehmerischer und interkultureller Handlungskompetenzen erarbeiten und in Form eines Leitfadens veröffentlichen.

Leonardo da Vinci Partnerschaft Projekt
Projektinhalt

Projektergebnisse

Weshalb wird dieses Projekt gebraucht?

er durchschnittliche Anteil der Jugendlichen ohne Schul- und Berufsausbildung liegt in der Europäischen Union gegenwärtig bei 15%. In einzelnen Mitgliedsstaaten fällt dieser Anteil sogar höher aus. Diese Situation bringt nicht nur für die gegenwärtigen sondern auch für die zukünftigen Arbeitsmärkte große Probleme mit sich. Ein wesentliches Problem wird in dem Bereich des Fachkräftemangels verstärkt auftreten. Hierbei werden die Arbeitsmärkte vor allem nach hochqualifizierten Arbeitskräften verlangen. Dadurch sinken die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für geringqualifizierten Arbeitskräfte bzw. Personen ohne Schulabschluss oder einer beruflichen Ausbildung sehr stark. Diese Personengruppen bilden einen großen Teil der Arbeitslosen und Geringverdiener. Auch Menschen mit Migrationshintergrund, dabei ist es oftmals nicht wichtig ob sie besondere Qualifikationen, einen Schulabschluss oder eine abgeschlossene Ausbildung mitbringen, sind im Vergleich zu Menschen ohne Migrationshintergrund sehr oft von Arbeitslosigkeit betroffen.
Die psychischen Auswirkungen der von (Langzeit-)arbeitslosigkeit betroffenen Menschen sind sehr häufig passives Verhalten, der Rückzug in die Isolation oder ein geringes Selbstbewusstsein. Durch die erfahrenen beruflichen Rückschläge, die Misserfolge in der Schule und die geringe Anerkennung in der Gesellschaft verlieren die Betroffenen den Mut, die Motivation und antrieb auch weiterhin aktiv zu sein. Einige der Betroffenen entwickeln eine negative Einstellung gegenüber dem System, der Gesellschaft und verweigern die Zusammenarbeit mit unterstützenden Organisationen wie z.B. dem JobCenter oder dem Arbeitsamt. Vor allem bei der Gruppe der Langzeitarbeitslosen stoßen viele der Berufsberatungsangebote auf „taube Ohren“. Die Arbeitslosen scheinen den traditionellen Beratungsangeboten/–Methoden gegenüber beratungsresistent zu sein und den ihnen angebotenen Hilfen von Anfang an abzublocken. Im Fokus des MoEm Projektes stehen genau diese Fragen. Wie kann man Arbeitslose Menschen wieder motivieren? Mit welchen Methoden schafft man es sie wieder zu aktivieren? Wie gehen andere Länder mit diesem Problem um?

Ziele des Projektes

Das Hauptziel des Partnerschaftsprojektes ist es, die unterschiedlichen Herangehensweisen der einzelnen Länder, die zu einer Beschäftigungsaufnahme von benachteiligten Gruppen führen herauszuarbeiten und diese in einem praxisnahen Leitfaden/Handbuch zu veröffentlichen. Dadurch soll nicht nur der Erwerb der benötigten Fähigkeiten gewährleistet werden, die die betroffenen Personen brauchen, um eine berufliche Entwicklung anzustreben. Hierdurch entstehen auch neue Impulse für die beteiligten Länder, z.B. in der Arbeit mit Langzeitarbeitslosen. Weitere Ziele des Projektes sind:

  • Die Entwicklung eines Leitfadens/Handbuchs durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher europäischer Partner/Experten
  • Die Erhöhung des Selbstbewusstseins und der Motivation
  • Das Fördern und Weiterentwickeln unternehmerische Fähigkeiten und interkulturelle Kompetenzen Projektergebnisse
  • Erstellung eines praktischen Leitfadens für TrainerInnen und BeraterInnen die in berufsberatenden Maßnahmen tätig sind
  • Eine professionelle Trainings- und Jobvermittlung, die mit den hier zu entwickelnden Methoden und Herangehensweisen für eine bessere Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt sorgt.
Meetings

Kick-off meeting in Dortmund

Mit dem Kick-off in Dortmund vom 28.10. – 29.10.2011 begann der offizielle Start des Leonardo da Vinci Projektes „Increase Motivation – Improve Employability (MoEm)“. Sechs Partner aus Deutschland, Island, den Niederlande, Polen, Spanien und Italien werden in den kommenden 2 Jahren gemeinsam Methoden entwickeln, um das unternehmerische Handeln und die interkulturellen Kompetenzen der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen zu stärken. Die Zielgruppe sind hauptsächlich Trainer, Langzeitarbeitslose, Migranten und Schulabbrecher. Die Projektergebnisse werden in einem Ratgeber mit praxisnahmen Trainingsmaterial veröffentlicht. Die sechs Projektpartner werden in dieser Zeit durch gegenseitige Besuche, Vorträge und Präsentationen zusammenarbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Da das gesamte MoEm Projekt unter der Leitung von CHANCENGLEICH in Europa e.V. liegt , fand auch das erste Treffen aller Partner in Dortmund statt. In den zwei Tagen haben wir gemeinsam unterschiedliche Organisationen, Projekte und Geschäftsmodelle im Dortmunder Raum besichtigt und einen guten Eindruck von der Vielfalt der in Dortmund tätigen Organisationen und Programme erhalten. Jedes einzelne dieser Beispiele hat seine eigenen Methoden und Herangehensweise die Motivation der unterschiedlichen Zielgruppen (Schulmüde, Arbeitslose, Selbstständige, und Menschen mit Migrationshintergrund) zu erhöhen und diese wieder in Arbeit bzw. in das gesellschaftliche Leben einzugliedern.

Jugend

Am ersten Tag des Kick-off haben wir gemeinsam die GrünBau GmbH - Die gemeinnützige Gesellschaft für soziale Beschäftigung und Qualifizierung in der Stadterneuerung besichtigt. Die Organisation ist 1990 aus dem Beschäftigungsprojekt „Bauteam grüne Nordstadt“ des Planerladen e.V. hervorgegangen. Einer von drei wesentlichen Bestandteilen von GrünBau ist der Bereich der Jugendhilfe. Hierbei werden in Kombination mit den beruflichen Beschäftigungs- und Qualifizierungsangeboten für Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf zusätzliche stabilisierende Hilfen angeboten. Eines dieser Hilfeangebote richtet sich an schulmüde Kinder und Jugendliche. Für Kinder und Jugendliche sowie deren Familien und Lehrer stellt GrünBau eine Anlauf- und Beratungsstelle dar, bei der sie Unterstützung zu unterschiedlichen Themenbereichen erhalten. Wer die Schule gar nicht mehr besucht, kann mit der Koordinierungs- und Anlaufstelle Return ganzheitliche Unterstützung erhalten. Dabei richtet sich der Fokus der Betreuer auf die Stärken und Möglichkeiten der Schüler und Schülerinnen, die sie mit gezielten Beratungen, sozialpädagogischen Ansätzen und Übungen herausarbeiten und so wieder die Motivation und das Selbstvertrauen der Jugendlichen stärken, so dass sie evtl. wieder zur Schule zurückkehren und ihren Schulabschluss nachholen können. Ein weiteres Projekt von GrünBau ist die gemeinnützige Lehrgastronomie Kohldampf, in der junge Erwachsene das Berufsfeld der Gastronomie kennenlernen und sich beruflich qualifizieren können. Ihnen soll durch diese selbsttragende Lehrgastronomie neue berufliche Chancen eröffnet werden. Ebenso möchte GrünBau Arbeitsplätze für ältere Langzeitarbeitslose schaffen.

Unternehmerinnen und Unternehmer

Nach dem Besuch bei GrünBau haben alle Partner die .garage besucht. Die .garage ist ein zertifiziertes Gründerzentrum das vor allem Existenzgründer, die aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Unternehmensidee erfolgreich umsetzen möchten, unterstützt. Dabei richtet sich der .garage Inkubator an Existenzgründer, die über eine Geschäftsidee verfügen. Der Inkubator gibt Sicherheit und Struktur bei der Gründungplanung sowie bei der Umsetzung der Idee in die Praxis. Neben einem eigenen Arbeitsplatz, der Hilfe bei der Erstellung des Businessplans oder der regelmäßigen Weiterbildung, stellt die .garage auch eine Plattform der Kommunikation, des Austausches und der Netzwerkbildung für die Existenzgründer dar. Am Ende dieses Besuches hat Herr Ágúst Pétursson einen Vortrag über die Vorgehensweise zur Steigerung der Motivation junger Arbeitsloser durch einen vierwöchigen Kurs in Akranes, Island gegeben. Dort lernen die TeilnehmerInnen wie sie ihr eigenes Geschäftskonzept erstellen können, indem sie zusammenarbeiten und ihre eigenen Talente und Fähigkeiten nutzen.

Migrantinnen und Migranten

Die letzte Besichtigung des Kick-off Treffens in Dortmund beinhaltete die Besichtigung des Verbundes sozial-kultureller Migrantenselbstorganisationen in Dortmund e.V. (VMDO). Das VMDO ist ein Dachverband, das 22 unterschiedliche Migrantenorganisationen in Dortmund umfasst. Jede einzelne Organisation bringt ihren eigenen kulturellen und ethischen Hintergrund mit. VMDO vereint die Ziele der Professionalisierung dieser einzelnen Organisationen, stellt Informationen für die einzelnen Mitglieder zur Verfügung und spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung einer interkulturellen Gesellschaft. Die VMDO arbeitet dazu auch mit Schulen, Behörden, Jugendzentren, Gewerkschaften und anderen lokalen Institutionen zusammen um die Chancen von Migranten in Dortmund zu stärken.

Wie geht es weiter?

Nach der Präsentation beim VMDO, haben die teilnehmenden Partner die nächsten Schritte des MoEm Projektes herausgearbeitet. Durch den Besuch der unterschiedlichen Organisationen und Unternehmen in Dortmund, haben die Partner gute Einblicke erhalten, wie Chancen verbessert werden können indem man den Menschen unterschiedliche Programme und Hilfestellungen anbieten kann. An diesem Punkt wird die Zusammenarbeit der Partner anknüpfen, um einzigartige und innovative Methoden herauszuarbeiten die in den europäischen Ländern angewandt werden, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Das nächste Treffen wird im April in den Niederlanden stattfinden und wird von QUARTER MEDIATION koordiniert.

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